Am Sonntag, den 20. Jänner 2019, besuchten die START-OÖ Stipis das Bildungszentrum der Gebärdensprachgemeinschaft in OÖ, um die österreichische Gebärdensprache zu erlernen.
Stipendiat Thupten berichtet:
„Die Kursleiterin, die selbst gehörlos war, eröffnete uns einen faszinierenden Einblick in die reiche Gehörsenkultur. Sie erklärte uns, wie sie in der Welt der Hörenden zurecht kommt, welche Herausforderungen im Bildungssystem zu meistern sind, und wie die Kommunikation in der Familie funktioniert. Wir waren sehr erstaunt, als sie uns erklärte, dass sie Musik „spürt“. Durch die Vibrationen, verursacht durch den Bass, spürt sie den Rythmus und tanzt dazu. Beim Autofahren dreht sie den Radio laut auf, um den Bass zu spüren und so ihren Stresspegel zu senken. Ihr Wecker beispielsweise funktioniert mit Licht und Vibration, und auch ihr Handy blinkt, wenn sie eine Nachricht erhält.
Nach dieser Einführung in die Kultur und das Leben der Gehörlosen, erklärte uns die Kursleiterin die Gebärdensprache mit ihrer eigenen Grammatik. Dabei half uns besonders das Denken in Bildern, um die Gebärden verstehen zu können.
Wir waren alle verblüfft festzustellen, dass auch die Österreichische Gebärdensprache Dialekte kennt. Wir lernten auch das Gebärdensprach-Alphabet und erste Gebärden, um miteinander wortlos zu kommunizieren.
Ich freue mich dieses Wissen im zweiten Teil des Gebärdensprachkurses Anfang Februar zu vertiefen, und danke unserer Kursleiterin Manuela und Dolmetscherin Anna für diesen ersten, sehr interessanten Einblick in die Welt der Gehörlosen.“