Engagierte Stipendiat*innen nutzten die Osterferien vor dem Lockdown um die Umwelt von Müll zu befreien. Dabei waren sie beim Müllsammeln in ihren jeweiligen Gemeinden unterwegs – St. Pölten, Poysdorf, Strasshof an der Nordbahn und Vösendorf – und wollen auch auf die entsprechende Frühjahrsputz-Aktion der Umweltverbände Niederösterreich aufmerksam machen. Hier berichten die Teilnehmer*innen von ihren Erfahrungen & Eindrücken:
Basma – Strasshof an der Nordbahn
Am Mittwoch ging ich mit meinem Bruder durch den Wald dabei haben wir Müll gesammelt (natürlich mit Handschuhen & Müllsack). Für die Tiere, die dort leben, ist Müll in der Natur insbesondere Plastik ein großes Problem. Wir waren sehr froh, dass wir was für die Natur gemacht haben. Sehr viele Plastik Flaschen, Zigarettenpackungen und auch einige seltsame Funde hat es gegeben. Zum Schluss als Belohnung haben wir uns ein Eis gegönnt. Ich werde solche Aktionen auf jeden Fall wieder machen 😊
Gentijana – Vösendorf
Ich fand den Frühjahrsputz eine gute Möglichkeit in dieser schwierigen Zeit auch der Umwelt etwas zurückzugeben und etwas Gutes zu tun! Ich war bei mir in der Nähe an einem Hundegassi-Weg in Vösendorf Müll sammeln und habe definitiv mehr gefunden als erwartet. Ich habe überraschenderweise viel Styropor, Plastik-Folien und Energy Drink Dosen gefunden. Ich glaube, das hat viel damit zu tun, dass der Weg nur durch einen dünnen Metall-Zaun von verschiedenen Unternehmen getrennt ist, die ihre Müllentsorgung offensichtlich nicht so ernst nehmen, wie sie es sollten. Ich würde definitiv an weiteren Frühjahrsputz-Aktionen teilnehmen, da ich mir ziemlich sicher bin, dass der Müll dort, solang keine rechtlichen Veränderungen geschehen, für hunderte bzw. der Styropor, wie ich gelernt habe, für 6000 Jahre nicht von alleine verschwinden/ sich zersetzen wird. Letztlich habe ich mitgenommen, dass einerseits eine zukünftige Forderung für eine korrekte Müllentsorgung und -vermeidung bei Unternehmen nötig ist sowie das jeder Einzelne von uns Menschen auf eine richtige Abfall-Entsorgung achten muss!
Rana & Sarah – St. Pölten
Ich und Sarah waren am 28. März beim Ratzersdorfer See unterwegs, um Müll zu sammeln. Wir haben diesen Ort gewählt, weil wir wussten, dass viele Menschen aus St. Pölten dort spazieren gehen. Wir waren von 12 bis ca. 15:30 Uhr dort. Während wir am Spazieren und Plaudern waren, konnten wir einiges an Müll sammeln. Am Meistens haben wir die Energy Drink Dosen, Plastiktüten und Plastikflaschen gefunden. Wir wollten gerne mehr dort bleiben, aber um 15 Uhr ist das Wetter sehr windig geworden. Es hat viel Spaß gemacht!
Khadija – Poysdorf
Ich war am Badeteich Poysdorf Müll sammeln. Ich habe alte Glas gefunden, Plastik Flaschen, Keks- und Chipsverpackungen. Was mich überrascht hat, ist, dass obwohl es Mülleimer gab, waren die Sachen auf dem Boden. Mir hat es ein sehr schönes Gefühl gegeben und es hat mir Spaß gemacht. Ich würde es auch gerne wieder machen.
Mohammed – St. Pölten
Jägerweg & Ratzersdorferweg in St. Pölten waren die Ausgangspunkte meiner Müllsammel-Initiative. Ich bin dort, ausgestattet mit den passenden Werkzeugen (Handschuhen, Müllsäcken, Desinfektionsmittel und einer Zange zum Klauben), auf Wanderwegen gewandert und habe genau geschaut, wo der Müll zu sehen ist. Ich habe überraschenderweise viel mehr Müll als je bemerkt. Ich bin mir nicht im Klaren, ob das daran liegt, dass ich länger nicht draußen war, oder diese Menge an Müll immer herum lag und ich sie bisher nicht ins Auge gefasst habe. Der Anblick von leeren Redbull-Dosen, die neben ebenso leeren Mülltonnen gelegen waren, war sehr ärgerlich. Es ist wirklich unerklärlich, warum Menschen der Umwelt sowas Verwerfliches antun… Plastikflaschen, Redbull und Bier-Dosen machten die Mehrheit des gesammelten Mülls aus. Was mich besonders gestört hat, waren die unzähligen Masken und Taschentücher, was darauf hindeutet, dass dieses Virus nicht nur soziale und wirtschaftliche Nebenwirkungen hat, sondern auch ökologische. Über diese Erfahrung kann ich sagen, dass sie auf mich augenöffnend eingewirkt und in mir einen brennenden Drang hinterlassen hat, auf irgendeine Weise mich für einen umweltschonenden Ansatz einzusetzen. Und es ist natürlich nicht außer Acht zu lassen, dass eine Wanderung in der schönen Natur meditativ und psychisch sehr angenehm ist. Zusammengefasst, ich würde mit großem Interesse diese Erfahrung wiederholen!
Zusätzlich waren die START-Mitarbeiterinnen Katrin Bernd & Stefanie Moshammer bei der Schallaburg & an der Hohen Wand Müll sammelnd unterwegs: