Mein Name ist Amena Mobalegh und ich bin offiziell eine START-Absolventin. Aus diesem Grund habe ich heute die große Ehre, an einem für uns alle besonderen Abend eine Rede zu halten.
Dieser Abend bedeutet mir besonders viel, weil er mich an den Anfang einer START-Reise erinnert. Es war der Beginn meiner Zeit bei START. Ich wurde damals von Aleks gefragt, ob ich eine Rede im Namen der neue Stipendiat*innen halten wolle. Eine Aufgabe, die mich zunächst überfordert hat. Ich erinnere mich genau, wie ich gezögert habe. START gab mir großzügig drei Wochen Bedenkzeit, aber Amena wäre nicht Amena, wenn sie die Rede damals nicht abgesagt hätte. Der Gedanke, vor so vielen Menschen zu sprechen, hat mir zu viel Unsicherheit bereitet. Der Zweifel war größer als das Vertrauen in mich selbst.
Und doch stehe ich heute hier vor euch. Was hat sich geändert?
Damals wusste ich noch nicht, dass START-Stipendium schon gestartet hatte, mich zu stärken. Das Programm gab mir nicht nur drei Wochen Bedenkzeit, sondern drei ganze Jahre, die mich wachsen ließen. Diese Jahre haben mich schon gefordert, aber vor allem gefördert – sie haben mir den Mut gegeben, Herausforderungen anzunehmen, von denen ich früher dachte, sie seien nicht zu bewältigen.
START ist viel mehr als ein Stipendium. Es ist eine Gemeinschaft, die Türen öffnet, die uns allein vielleicht verschlossen geblieben wären. Die Bildungsseminare und Workshops haben mir neue Perspektiven gezeigt und meinen Horizont erweitert. Ohne START hätte ich viele dieser Erfahrungen nie machen können. Das Programm hat mich auf meinem Weg unterstützt, meine Matura erfolgreich abzuschließen. Ich weiß nicht, wie oft ich letztes Jahr von Lilly angeschrieben worden bin, ob es mir gut, ob ich ein Gespräch bräuchte, oder Unterstützung in bestimmten Fächer. All das mag Kleinigkeiten sein, aber bewirken etwas viel Größeres: Nämlich das Gefühl, nicht allein zu sein, dass es eine Gemeinschaft, die an einem glaubt!
Wenn ich von verschlossenen Türen rede, dann meine ich auch Informationen oder Quellen, die wir nur von START mitbekommen. Beispielsweise habe ich von der Aleks von VWA-Wettbewerben erfahren und konnte sogar zwei Preise zu gewinnen.
Das war nicht nur eine Bestätigung meiner Arbeit, sondern auch eine Gelegenheit, ein Thema in den Fokus zu rücken, das mir sehr am Herzen liegt: „Die Auswirkungen der US-geführten Intervention in Afghanistan.“ So konnte ich dieses Thema, das leider oft vergessen wird, mehr Aufmerksamkeit verschaffen und ein Stück weit dazu beitragen, dass die Menschen in Afghanistan nicht vergessen werden.
START wird oft für die großartige akademische Unterstützung gelobt, und das zurecht. Doch man vergisst dabei manchmal, wie stark dieses Programm unsere persönliche Entwicklung prägt. Die akademische Ausbildung ist wichtig – keine Frage. Aber START geht weit darüber hinaus. Es unterstützt uns nicht nur bei der Frage, welche Studien- oder Karrierewege wir einschlagen sollen, sondern hilft uns auch, wie wir diesen Weg zu Ende gehen können und einfacher gestalten.
Ich könnte euch Stundenlang von diesem Programm erzählen, aber leider habe ich nicht so viel Zeit bekommen. Aus diesem Grund nutze ich diese Gelegenheit und bedanke mich an alle Beteiligten dieses Stipendiums.
Liebe Paten und Patinnen, ohne eure Großzügigkeit, ohne euren Einsatz und ohne eure Unterstützung wäre dieses Stipendium für viele von uns nicht möglich gewesen. Dankeschön!
Liebes START-Team, eure Arbeit ist unbezahlbar. Nicht in Zahlen auszudrücken, sondern in der tiefen Wirkung, die ihr auf uns habt. Katrin, du bist die Mutter von START. Lilly, Aleks, Samira und natürlich auch Katrin – ihr alle seid ein wesentlicher Teil von START und meiner START-Erinnerungen. Ihr schenkt uns nicht nur eure Zeit und Energie, sondern auch eure Leidenschaft, damit wir junge Menschen eine bessere Zukunft haben. Danke, dass ihr uns auf diesem Weg so liebevoll begleitet!
An allen neuen und verbleibenden Stipendiaten*innen: Nutzt diese einzigartige Chance! Glaubt mir, ihr werdet es später bereuen, wenn ihr dieses wunderbare Programm nicht in seiner ganzen Fülle ausschöpft. START bietet euch so viele Möglichkeiten – nehmt alles mit, was ihr könnt!
Ich verlasse heute diese Bühne mit einem Herzen voller Dankbarkeit und der tiefen Überzeugung, dass es immer Menschen gibt, die einem in schweren Zeiten unterstützen. Lasst uns nie vergessen, woher wir kommen und wer uns auf diesem Weg unterstützt hat.
Vielen Dank an euch alle und auf eine strahlende Zukunft!