Text von Denys Samborskyi
Ein wesentlicher Bestandteil des START-Stipendiums ist nicht nur die Unterstützung der Schaffung einer förderlichen Gemeinschaft von jungen Menschen mit aktiver Lebenshaltung, sondern auch die Entwicklung von Fähigkeiten, die ihnen in der Zukunft nützlich sein werden. Daher wurde ein Bildungsseminar organisiert.
Es fand an zwei Tagen, am Wochenende vom 28. bis 29. September, statt. Die Teilnehmer übernachteten in authentischen, modernen Jugendherberge im mittelalterlichen Stil in Feldkirch. Dort wurden auch die neuen Stipendiatensprecherinnen gewählt. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerinnen Rama und Aya!
Das Seminar selbst fand in der VHS Götzis statt. Die Teilnehmer wurden in drei thematische Gruppen aufgeteilt – jede mit etwa 7-8 Personen. In der ersten Gruppe ging es um öffentliche Reden und deren Vorbereitung. Die zweite Gruppe befasste sich mit dem Thema Erfolg im Leben. Die dritte Gruppe hatte ein ebenso interessantes Thema – Freundschaft und Konfliktlösung. Jedes Thema ist für junge Menschen in der heutigen Welt von Bedeutung.
In der ersten Gruppe war der unvergleichliche Kristof der Trainer. Er ist ein professioneller Coach – die Vorbereitung von Menschen auf öffentliche Auftritte ist seine Lebensaufgabe – und natürlich konnte er den Stipendiaten viele nützliche Informationen und praktische Empfehlungen geben. Besonders wichtig war dies für diejenigen, die sich auf eine Rede bei der Aufnahmefeier vorbereiteten (lesen Sie mehr darüber in unserem Bericht vom 9. Oktober). Am ersten Tag vermittelte Kristof viel Theorie über öffentliche Auftritte: wie man sich bewegt, wie man die Aufmerksamkeit des Publikums auf das Thema lenkt und – am wichtigsten – wie man in unvorhergesehenen Situationen ruhig bleibt. Am zweiten Tag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, das Erlernte in der Praxis anzuwenden. Jeder hatte die Gelegenheit, eine kurze improvisierte Rede zu halten und anschließend Feedback von Kristof zu erhalten. Nach dem Feedback erhielt jeder eine zweite Chance, um mit den gegebenen Kommentaren eine bessere Rede zu halten. Es kann mit Sicherheit gesagt werden, dass alle Teilnehmer der ersten Gruppe ihre Fähigkeiten im öffentlichen Sprechen verbessert haben, was ihnen zweifellos in der Zukunft helfen wird.
Die zweite Gruppe diskutierte das Thema Erfolg im Leben eines Menschen. Hier war Margit die Trainerin. Ihr Ziel war es, die Stipendiaten ihrer Gruppe zu motivieren, Selbstentwicklung und Erfolg im Leben anzustreben. Am ersten Tag ging es um Gedanken und wie diese das Leben eines Menschen beeinflussen. Es wurde die Bedeutung hervorgehoben, den Teufelskreis negativer Gedanken zu durchbrechen – darüber sprach bereits der weise Buddha in der Antike. Um jedoch eine positive Dominanz zu schaffen, muss man einen Kreislauf positiver Gedanken in Gang setzen. Dieser hilft, Ziele zu erreichen. Am zweiten Tag teilten die Teilnehmer ihre Gedanken über die Informationen vom ersten Tag. Das Hauptthema an diesem Tag war die nonverbale Kommunikation – die Körpersprache. Margit erklärte wichtige Aspekte dieses Themas und seine Bedeutung im Alltag. Anschließend führten die Teilnehmer eine motivierende Übung durch – für jeden Buchstaben ihres Namens schrieben sie eine ihrer Stärken auf und präsentierten die Ergebnisse der Gruppe. Am Ende stellten sie sich ihr Leben in 50 Jahren vor. Sie dachten über alles so detailliert nach, wie es möglich war. Dies war notwendig, um ein „neues Ich“ zu schaffen, was für die Teilnehmer der zweiten Gruppe ein Symbol für den Beginn eines neuen Lebensabschnitts war.
In der dritten Gruppe wurden den Stipendiaten die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen – Freundschaft – und die friedliche Lösung von Konflikten – die Grundlagen der Mediation – vermittelt. Der Trainer Semih erläuterte alle möglichen konstruktiven Wege zur Konfliktlösung. Am ersten Tag wurde die Struktur solcher Situationen betrachtet. Entgegen der landläufigen Meinung ist ein Konflikt nicht unbedingt etwas Negatives. Doch durch falsches Handeln kann er negativ werden. Gleichzeitig bieten Konflikte die Möglichkeit, Beziehungen zu verbessern, indem Widersprüche ausgeräumt werden. Ein wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass Konflikte gerade aufgrund von Widersprüchen entstehen, die sich durch bessere und genauere Kommunikation leicht lösen lassen. Am zweiten Tag ging es darum, Konflikte bereits im frühen Stadium zu erkennen, um sie nicht eskalieren zu lassen. Ein wichtiger Punkt dieses Tages war Empathie. Es ist notwendig, nicht nur über die eigenen Bedürfnisse zu sprechen, sondern auch die Bedürfnisse anderer zu berücksichtigen, ohne dabei Widersprüche zu schaffen. Man muss versuchen, Kompromisse zu finden. Dazu ist es notwendig, die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Diese Grundlagen der Mediation werden zweifellos für die jungen Stipendiaten in ihrem zukünftigen Erwachsenenleben wichtig sein.
Drei Gruppen und drei unterschiedliche Themen. Jede mit ihrem eigenen Profil und einer Fülle wichtiger Informationen. Dank der Trainer haben die Teilnehmer wichtige und nützliche Lebenskompetenzen erworben, die man jedoch nicht vergessen sollte, mit anderen zu teilen – je mehr man in die Welt gibt, desto mehr erhält man selbst.