Bregenz/Dornbirn, am 23. Oktober 2015
Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßten gestern gemeinsam mit START-Vorarlberg den neuen Jahrgang der Stipendiat/innen 2015. Landesrätin und START-Schirmherrin Bernadette Mennel überreichte im Rahmen des Festakts in der inatura Dornbirn die Urkunden an die nächste Generation und hieß sie herzlich willkommen in der START-Familie.
Wichtige Vorbilder für Integration
„START schafft Möglichkeiten, um junge Menschen dabei zu unterstützen, ihre individuellen Talente zu entfalten. Die Schülerinnen und Schüler bringen einen enormen Mehrwert für die Gesellschaft hier in Vorarlberg mit – sei es durch sprachliche oder auch interkulturelle Kompetenz – ganz nach dem Motto: Vielfalt leben und erleben. Sie sind wichtige Vorbilder und Botschafterinnen und Botschafter für eine erfolgreiche Integration“, so Landesrätin und START-Schirmherrin Bernadette Mennel.
Gleiche Chancen durch Bildung
Das Vorarlberger Stipendienprogramm wurde im Jahr 2009 von William Dearstyne, Gründer der Piz Buin-Stiftung, ins Leben gerufen. Grundgedanke von START ist, engagierten und talentierten Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund beste Bildungsvoraussetzungen zu bieten, die Chancen für eine höhere Schulbildung und den weiteren beruflichen Werdegang zu verbessern. Ziel ist es, Chancengleichheit und erfolgreiche Integration durch Bildung zu fördern. „Was durch Unterstützung von START möglich ist, zeigen die persönlichen Erfolgsgeschichten unserer Stipendiaten“, sagt Sandra Haid, Landeskoordinatorin von START-Vorarlberg. Wie beispielsweise der heute 18-jährige Zaker Soltani, der 2012 aus Afghanistan floh, von Traiskirchen nach Vorarlberg kam und innerhalb von zwei Jahren so gut Deutsch lernte, dass er in das Feldkircher Gymnasium Schillerstraße aufgenommen wurde. Zaker ist seit 2014 bei START und war beim diesjährigen Redewettbewerb „Sags Multi“, einer Initiative des Vereins „Wirtschaft für Integration“ und Educult, unter den zwölf Gewinnern bei insgesamt 537 Teilnehmern aus ganz Österreich.
Soziales Engagement mit Flüchtlingshilfe
Das START-Netzwerk in Vorarlberg besteht aktuell aus 24 Stipendiaten, 36 Absolventen und 30 Paten. Zwölf Jugendliche haben kürzlich maturiert, österreichweit werden derzeit 100 junge Menschen im START-Programm gefördert. In diesem Jahr sind bei den Neuzugängen in Vorarlberg erstmals die männlichen START-Stipendiaten in der Überzahl. Zwölf Jugendliche, darunter acht Burschen und vier Mädchen aus Ländern wie Kroatien, Tunesien, Russland, Bosnien Herzegowina oder der Türkei werden auf ihrem Weg zur Matura unterstützt und begleitet.
Für ein START-Stipendium ist auch soziales Engagement Voraussetzung – sei es in der Schule als Klassensprecher, bei der kostenlosen Nachhilfe oder beim freiwilligen Ehrenamt. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsthematik ist für START eine Unterstützung auf allen Ebenen gefragt. Sandra Haid: „Für junge Menschen aus Flüchtlingsfamilien können unsere Jugendlichen als Vorbild wirken. Viele unserer Stipendiaten sind auch hier aktiv und mit großem Engagement dabei. Denn sie wissen aus eigener Erfahrung, was beim Ankommen wichtig ist und können die jungen Flüchtlinge bei der Integration und den ersten Schritten in ihrer neuen Umgebung unterstützen.“
Über START-Vorarlberg
START-Vorarlberg fördert seit 2009 Jugendliche mit Migrationshintergrund bis zur Matura in einem speziellen Stipendienprogramm. Zu den Auswahlkriterien für die START-Stipendien zählen gute schulische Leistungen, gesellschaftliches und soziales Engagement sowie die Höhe des Familieneinkommens der Eltern. Die Vorarlberger Initiative wurde von der Piz Buin-Stiftung initiiert und aktuell von 30 Paten wie Unternehmen, Organisationen oder Privatpersonen unterstützt.