In einem Monat habe ich so viel gesehen, gehört und Eindrücke gesammelt über ein Land, dass nie auf meiner „must visit“ Liste stand, die USA. Durch das Leadership Programm des US. Departments wurde mir eine Reise nach Amerika mit dem Schwerpunkt “Engaging Youth Leaders in Strengthening Communities“ ermöglicht . Mit 18 Teilnehmern aus Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten, wurde eine Gruppe gebildet, die sehr unterschiedlich war und doch einige Gemeinsamkeiten teilte. Wir alle arbeiteten mit Jugendlichen und versuchen denen bei ihrem Werdegang auf unterschiedlicher Art und Weise zu helfen und sie dabei zu unterstützen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Angefangen hat unsere Reise in Washington DC, wo wir über die Entscheidungsfällung des amerikanischen Systems viel gelernt haben und einige Leute vom US. Department getroffen haben. Spannende Diskussionen entstanden vor allem wenn es um das Thema „Fighting against violent Extremism“ ging. Fokus des US Departments liegt hauptsächlich darauf, Jugendliche aus der USA dabei zu hindern in die syrisch-irakischen Kriegsgebiete zu fahren, um sich dem IS anzuschließen. Dass Europas Fokus ein anderer ist, durch den Flüchtlingsnotstand konnte nicht ganz nachvollzogen werden. Weiteres war zu beobachten, dass mit dem Begriff „Violent Extremism“ ausschließlich der islamische Extremismus gemeint wurde. In den Diskussionen wurde öfters hingewiesen dass Europa mit einer anderen Art von Extremismus zu kämpfen hat, die Zunahme des Rechtsextremismus der genauso zu Gewalttaten neigt. Mit diplomatischer Redegewandtheit wurden diese Fragen beantwortet – Was anderes haben wir, Teilnehmer auch nicht erwartet.
Als nächstes flogen wir nach Minneapolis, hier standen NGOs im Vordergrund, die selbst mit Jugendlichen oder Kindern arbeiten. Egal ob es darum geht Jugendliche außerhalb der Schule Lernunterstützung zu bieten wie bei „Youth Prise“ oder sozial benachteiligte bei rechtlichen Fragen zu beraten wie bei „Center for Multicultural Mediation and Restorative Justice“. Wir trafen die erste somalische Polizistin in Minnesota, Kadra, die uns über ihre Erfahrungen im Einsatz berichtete und die Wichtigkeit der Multikulturalität der Polizei, betonte. Wir hatten in Minneapolis viele weitere Treffen mit spannenden Persönlichkeiten und Organisationen.
Unser nächster Aufenthalt war Los Angeles. Zum Glück hatten wir hier mehr Zeit die Stadt selbst zu entdecken und die Beziehungen zu den anderen Teilnehmern zu vertiefen. Außerdem konnten wir gemeinsam zu den Universal Studios fahren und so in die Welt des Filmes eintauchen. Doch auch in LA knüpften wir Kontakte zu inspirierenden Organisationen die ihre Erfahrung mit uns teilten.
Als letzter Stop flogen wir nach New York City. Eine Stadt mit einem anderen Rhythmus, gleich nach unserer Ankunft spazierten wir zum Times Square und tauchten unter den Touristen unter. Ein Highlight war unser kulturelle Abend am Broadway, wir schauten uns „Loin King“ an. Beeindruckend war die Inszenierung und die Kostüme der Schauspieler und Tänzer. Durch die gute Lage unseres Hotels konnten wir den Besuch des Papstes vom Fenster beobachten, die große Menschenmasse und die Polizei auf jeder Ecke. Nach drei Tagen mussten wir uns als Gruppe voneinander verabschieden. Der Abschied war für alle sehr schwer. Bereits beim Frühstück fielen viele Tränen, doch durch die Social Media schreiben wir uns bis heute regelmäßig und halten uns am laufenden. Vor allem versuchen wir derzeit etwas gemeinsam zu organisieren um mehr von der Erfahrung der anderen zu profitieren und uns wieder zu sehen.
Im großen und ganzen, war diese Reise sehr intensiv, es hat einige Eindrücke bestätigt, andere korrigiert. Durch diese Möglichkeit, habe ich sowohl für meinen persönlichen Werdegang als auch für die Weiterentwicklung des START-Alumni Vereins vieles mitnehmen können, vor allem durch die anderen Teilnehmer aus den unterschiedlichen Ländern, dafür bin ich sehr dankbar. Ich profitierte am meisten von den Fragen die sie gestellt haben und von den Diskussionen. Ich hoffe sehr dass die Gruppe weiterhin in Kontakt bleibt, weiterhin Erfahrungen austauscht und Feedback und Ideen teilt.
Vielen Dank an die amerikanische Botschaft in Wien, die mir diese Chance ermöglicht hat.
Bericht: Luna Al-Mousli