“Viele kennen die berühmt-berüchtigten Stammtischparolen wie “Alle Muslime sind Terroristen!” und “… das sind ja alles nur Wirtschaftsflüchtlinge.” oder “Alle Schwarze sind Drogendealer.” usw. Vor allem START-Stipendiatinnen und START-Stipendiaten werden teilweise tagtäglich mit solchen Situationen konfrontiert. Aber wie reagiert man am besten darauf beziehungsweise sollte man überhaupt reagieren? Diesen Fragen und vielen mehr gingen die Wiener START-Stipendiat_innen beim Workshop “Argumentationstraining gegen Stammtischparolen und Zivilcourage-Training” am 19. und am 20. Dezember auf den Grund.
Erreicht wurde dies mit Übungsgesprächen und Nachspielen von Situationen, die einigen START-Stipendiat_innen selbst widerfuhren, aber mit dem Unterschied, dass das Opfer ausgetauscht werden kann. Das heißt, dass man selber das Opfer spielen konnte, um eine andere Reaktion auszuprobieren, um wiederum die Reaktionen des Täters/der Täterin zu beobachten und abzuwägen. Das Ziel dabei ist die Situation zu de-eskalieren.
Ein weiterer Punkt, der beim Workshop behandelt wurde, war der Versuch sich in sein Gegenüber (vor allem in die Täter_innen) hineinzuversetzen. Dabei ist es wichtig die psychologischen, sozialen und biografischen Hintergründe kennen zu lernen. Eine Hilfestellung leistete dabei die Maslowsche Bedürfnispyramide, um die Ursachen eines bestimmten Verhaltens zu analysieren.
Da jede/r selber Vorurteile hat, aber sich diesen manchmal nicht bewusst ist oder sogar wahrhaben möchte, gab es auch dazu eine Übung.
Dieser Workshop war ohne Zweifel informativ, hilfreich, interessant, jedoch auch sehr amüsant und im “wahren” Leben vielleicht sogar lebensnotwendig.
Auch für unsere Persönlichkeitsentwicklung leistete dieser Workshop einen enormen Beitrag, da er uns ermöglichte Sachverhalte von einer anderen Perspektive zu betrachten und sich vom Schwarz/Weiß-Denken zu distanzieren.”
Bericht: START-Alumna Nargis Kurtkaya