Kunstvermittlerin Ilse Pürstl führte einige kunstinteressierte Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Salzburg vergangenen Freitag durch die Ausstellungen „Kunst & Politik“ und „Georg Eisler“ im Salzburger Museum Rupertinum. Ilse Pürstl erzählte uns zuerst vieles aus dem spannenden Leben von Georg Eisler. Schon als Kind musste er gemeinsam mit seiner Mutter mehrmals den Wohnsitz wechseln. Auch seine Eltern waren Künstler gewesen, sein Vater war Komponist und seine Mutter Sängerin. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten konnte er mit seiner Mutter nach Großbritannien fliehen, dort konnte er eine künstlerische Ausbildung, u.a. bei Oskar Kokoschka absolvieren. Nach dem Krieg kehrte er nach Wien zurück. Die Lebensgeschichte von Georg Eisler bot viele Anknüpfungspunkte für interessante Gespräche mit Ilse Pürstl. Was bedeutet es für einen jungen Menschen, im Exil zu leben? Und wie war es für Georg Eisler, in das zerstörte Wien der Nachkriegszeit zurückzukehren? Er hatte sich die Rückkehr sicher ganz anders vorgestellt.
Die Stipis diskutierten mit Frau Pürstl einige Bilder der Ausstellung. Man muss in einer Ausstellung nicht alle Bilder gesehen haben, wichtiger ist es, sich Bilder, die einen ansprechen, genauer anzusehen und auf sich wirken zu lassen. Georg Eisler war es ein großes Anliegen, staatliche Macht und die Auswirkung auf die Schwachen in der Gesellschaft darzustellen. In vielen seinen Bildern liegt eine große Distanz, dadurch hat man das Gefühl, dass die Menschen oft auch in Gemeinschaft sehr einsam sind.
Stipendiatin Nesrin Issa beeindruckte, wie diszipliniert George Eisler gearbeitet hatte. Jeden Tag fertigte er mehrere Skizzen in seinem Notizbuch an. Oftmals muss man im Leben etwas beharrlich verfolgen, wenn man wirklich gut werden will. Auch Stipendiatin Eishah Mustafa war von der Ausstellung sehr beeindruckt: „Ich habe es sehr interessant gefunden. Die Ausstellung war großartig.” Stipendiat Mahdi Rezai meinte: “Es war eine unglaubliche Herausforderung und eine tolle Erfahrung. Ich habe unter anderem die Erfahrung gemacht, wie ich ein Bild besser interpretieren kann.” Ein großes Dankeschön an Kunstvermittlerin Ilse Pürstl, die es immer wieder schaffte, die Stipis zu interessanten Diskussionen anzuregen.