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„Je Rotary Club darf jeder Beruf einmal vertreten sein“, erklärt Ernst Pürer, Berufsdienst RC Bludenz, zu Beginn der Veranstaltung „Berufsorientierung an der Fachhochschule Dornbirn“.
Gekommen ist eine vielfältige Gruppe aus Fachleuten: ein Architekt, der Studiengangsleiter der FHV für Wirtschaftsingenieurwesen, ein Tischlermeister, ein Verfahrenstechniker, ein Karosseriebau- und Fahrzeugbautechniker, ein Radiologe, eine Projektentwicklerin im Bauträgergeschäft, ein Mitarbeiter aus dem Rechnungswesen und Controlling und ein Rechtsanwalt.
Großzügigerweise hatten sich diese zehn Personen bereit erklärt, in einer Art „Marktplatz der Berufe“ über die Vorzüge und hinderlichen Seiten ihrer Tätigkeit im Hörsaal der FHV Fachhochschule FHV University of Applied Sciences am Samstagmorgen zu berichten. Zwölf anwesende Stipendiat:innen freuten sich, die Rotarier einmal live zu erleben und Informationen aus erster Hand zu erhalten.
Als Einstieg beschrieb jeder Rotarier in einem kurzen Teaser sein berufliches Feld.
Entgegen der allgemeinen Vorstellung erfuhren wir von Tischlermeister Smedek, dass auch nach der Matura, sogar nach dem Studium (!!!), eine handwerkliche Ausbildung noch möglich ist und von Erfolg gekrönt sein kann.
Rechtsanwalt Dr. Stefan Müller sieht komplett neue Fragestellungen durch immer breiter eingesetzte künstliche Intelligenz auf sich zukommen: „…es wird Fälle geben, wo zu entscheiden ist, ob ein fahrerloses Auto hätte bei einem Unfall in ein entgegenkommendes Auto fahren oder ausweichen und auf dem Trottoir einen Fußgänger umfahren sollen.“ Wir sind ratlos.
Ähnlich komplex wird es auch beim Radiologen Dr. Michael Küfner, der gleichzeitig die Bälle Ärztemangel, immer fordernde Patienten und hohe Arbeitsbelastung zu jonglieren hat. Trotzdem ist es der schönste Beruf der Welt, macht er glaubhaft, und hat sich Humor und Leichtigkeit bewahrt.
Auch über den Ort der Veranstaltung gibt es Einiges zu erfahren: „Ich dachte, man kann an der FHV nur Informatik studieren, doch die FHV bietet auch Technik, Betriebswirtschaft, Soziales und Intermedia an. Mir hat der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen gefallen“, bekennt Stipendiatin Armine.
Im Gegensatz zur Geschlechterverteilung bei START sind im Rotary Club Vorarlberg neben 79 Herren 4 Damen vertreten. Als Unternehmerin in der Immobilienbranche und Projektentwicklung gibt uns Petra Kreuzer einen kurzen Einblick in ihr Geschäft. Die START Mädchen nehmen’s interessiert auf. Einige von ihnen sind auf der HAK, andere an Projektmanagement interessiert, und weibliche Vorbilder braucht es immer.
Dass neben Talenten, Ausbildung und Qualifikation auch die persönlichen Eigenschaften auf die eigene Berufswahl wirken, macht Hanno Nussbaumer sehr deutlich, der erklärt, dass sich ein Finance Mitarbeiter eher hinter seinem Laptop wieder findet, als permanent im Rampenlicht zu stehen.
Der einzige männliche Teilnehmer unter den „Stipis“ versorgte sich mit Informationen aus handwerklichen Berufen und suchte auch den Tisch des Verfahrenstechnikers Martin Wagner auf. „Wir sind eine Mischung aus Maschinenbauern und Chemikern, die ganze Sache geht immer mehr in Richtung Umwelttechnik“, erläutert dieser den auf den ersten Blick abstrakten Begriff.
Den Architekten Thomas Kinz lernten wir auf dem Event ganz neu kennen, so hat er nicht nur eine Doppelrolle als Förderer bei START inne, er übt auch mit Leidenschaft gleich mehrere Berufe aus: im Tourismus, in der Immobilienwirtschaft und im Bauwesen. Wir sind beeindruckt.
„Mir hat’s sehr gut gefallen und es war sehr informativ. Alle meine Fragen wurden beantwortet. Insgesamt war die Berufsinfo eine lohnende Erfahrung, die mir geholfen hat, meine beruflichen Ziele zu klären und mich auf meine Zukunft vorzubereiten“, fasst Stipendiatin Aya zusammen.
Auch Fayezeh denkt, dass der Workshop sehr spannend war, und es hat sie sehr gefreut, Fragen stellen zu können.