Bregenzer Festspiele – Der Freischütz

Ein langweiliges Plakat sagt noch gar nichts – ein eher karges Poster der 78. Bregenzer Festspiele lag seit Wochen im START Büro Vorarlberg. Da außer einem einzigen R nur große Leere auf dem Papier zu sehen war, versprachen wir uns nicht viel von dem Event. Auch der Inhalt des 200 Jahre alten Stücks klang eher durchschnittlich.

Nach einem ausführlichen Begleitprogramm mit Bühnenbesichtigung und gemeinsamen Singen begaben sich schließlich mit uns insgesamt ca. 6000 Schüler:innen mit auf die Seetribüne zur „Young peoples night“. Vor uns sahen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang, als das Stück begann.

Trotz knapp 20 C Wassertemperatur wurde ein großer Teil der Oper im Bodensee-Wasser gespielt. Dabei fielen viele Hauptdarsteller durch ihre schauspielerische Leistung und der Schurke Samiel durch seinen Witz auf.

Lieblich beleuchtet bewegten sich junge Synchron-Schwimmerinnen im Traum von Hauptdarstellerin Agathe im Reigen. Ganz im Gegenteil dazu sahen wir später eine gespenstische Szene, in der Kaspar verwunschene Gewehr-Kugeln goss und Feuer aus einer Seeschlange schoss.

Mehrmals sahen wir die Darsteller unter die Bühne tauchen, dann wieder „im Winter“ Schlittschuh laufen.

Die Inszenierung war absolut abwechslungsreich anzusehen. Die Musik war ein Hochgenuss. Besonders angenehm war die Adaption der Sprache an modernes Deutsch und ein paar Brücken, die im Stück zu Bregenz geschlagen wurden.

Sedra dazu: „Ich fand es sehr toll! Man hat gar nicht gemerkt, dass es eine Generalprobe war. Besonders gefallen hat mir wie die anderen erstarrten als Samiel sprach.“

Never judge a book by it´s cover.

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