Das Buch des Lebens und wie man darin liest – Genforschung

Eigentlich kommt er nicht aus der Medizin, sondern aus der Wirtschaftsinformatik. Der Wunsch etwas zu bewegen, führte Christof Bock jedoch nach der Dissertation in die bio-medizinische Forschung. Begeistert erzählt er, womit er und sein Team sich beschäftigten.

„Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet, Fragen zu finden auf die es noch keine Antworten gibt, die zu beantworten und dann neue Fragen zu stellen,“ erklärt er zu Beginn des Talks.

Bock hat eine Professur für Medizin an der MedUni Wien https://data-science.meduniwien.ac.at/en/institutes/artificial-intelligence/ inne und leitet eine Forschungsgruppe an der österreichischen Akademie der Wissenschaften https://cemm.at/ https://www.bocklab.org/ .

Mit Hilfe eines internationalen Teams untersucht er die Funktionsweise von Genen, um dieses Wissen beispielsweise in der Therapie von Krankheiten nutzbar zu machen.

Gene geben Auskunft über unsere Herkunft, verursachen Krankheiten und sind für unser äußeres Erscheinungsbild verantwortlich. Gleichzeitig unterliegen wir auch Umwelteinflüssen und sind Genkonstellationen nicht zwangsläufig ausgeliefert. „Jede Körperzelle ist eine kleine Fabrik“, erklärt Bock und nimmt uns die Illusion, dass das Zellinnere schön geordnet, wie im Lehrbuch aussehe. Vielmehr gleiche die Zellansicht „eher einer Suppe“. Trotz des scheinbar chaotischen Äußeren finden sich faszinierend viele Informationen in jeder DNA. So viele, dass in Papierform daraus pro Mensch ein ganzes Buch entstehen würde https://wellcomecollection.org/stories/the-key-to-memory–write-it-down

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Innerhalb der Gentherapie wird versucht, schadhafte Gene im menschlichen Körper zu reparieren. Der Ansatz steckt noch in den Anfängen und Bock erklärt, dass er mit einigen Strapazen für den Patienten verbunden ist. Unter Umständen müssen sehr viele Zellen in mehreren Schritten repariert werden.

Immer wieder kommt Bock auf auch auf seinen eigenen Werdegang zurück. Wir erfahren von den unterschiedlichen Möglichkeiten, die sich Maturant:innen neben dem Medizin-Studium bieten. Bock macht darauf aufmerksam, dass mehr und mehr Tätigkeiten von Ärzten auf Pflegeberufe übertragen werden und es in der Forschung im biomedizinischen Bereich viele spannende Optionen gibt.

Für alle, die in der Forschung tätig sein wollen, existieren mehrere Möglichkeiten zum Ziel zu kommen. Ein wichtiger Faktor bei der Berufswahl ist Interesse und Leidenschaft für ein Thema zu entwickeln.

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