“Es war nur Eislaufen” könnte man meinen. Doch das Zusammenkommen und die Begegnung von 23 jungen Flüchtlingen mit etwa 17 Stipendiat/innen und Freunden war mehr, als nur auf dem Eis zu gleiten. Am Samstagnachmittag begleiteten die START-Stipendiat/innen, gemeinsam mit einer START-Alumna, junge Flüchtlinge in die Eishalle des Messestadion Dornbirn.
Ich, als START-Alumna und freiwillige Sozialhelferin in der Caritas Flüchtlingshilfe, durfte sehr viel Positives an diesem Nachmittag erleben: meine START-Freunde treffen und gleichzeitig meine Erfahrungen, die ich bisher als Sozialhelferin sammeln durfte, einbringen. Die Kommunikation mit den jungen Flüchtlingen funktioniert mittlerweile schon recht gut; denn ein paar arabische und persische Ausdrücke habe ich schon gelernt und einige Wörter sind meiner türkischen Muttersprache sehr ähnlich.
Ich laufe ohnehin sehr gerne Eis. Daher war es für mich die pure Freude und etwas ganz Besonderes, mit anderen Menschen gemeinsam eiszulaufen – was manche von ihnen vorher noch nie getan haben. Ihnen dabei zu helfen, empfand ich als sehr schön und emotional!
Mit der Unterstützung von START-Stipendiat/innen haben die Flüchtlinge zuerst ein Vertrauen mit uns aufgebaut und anschließend haben sie sich gemeinsam mit uns auch auf das Eis getraut. Zitternde Beine, mutige Herzen und lachende Gesichter waren zu sehen!
Es hat mich überwältigt, wie offen sie für diese Aktivität waren und wie sie mit voller Begeisterung mitgemacht haben. Während ich die jungen Flüchtlinge auf dem Eis beobachtete, musste ich an ihre Geschichten, ihren Mut und an ihre Gefühle denken. Ein 13-jähriger junger Flüchtling versuchte mit aufrechter Haltung eiszulaufen und stürzte zu Boden. Seine Freunde kamen ihm sogleich zur Hilfe und sagten ihm auf Arabisch, dass er sich vorerst am Rand festhalten soll. Ich beobachtete, wie bemüht er war, es zu schaffen. Dann griff ich ihm unter die Arme und hielt ihn fest. Ein Lächeln in seinem Gesicht tauchte wieder auf und wir liefen langsam aber sicher weiter. Irgendwann sagte ich lächelnd zu ihm: “Ich gehe jetzt.” und er antwortete: “Nein, nicht geh!”. Das war sehr emotional und hat mich sehr berührt.
Mit jenen Flüchtlingen, welche das Eislaufen schon ziemlich gut im Griff hatten, spielten wir Fangen. Es war ein sehr schöner Nachmittag und wir hatten alle sehr viel Spaß. Ein großes Dankeschön an alle, die mitgewirkt haben und an das START-Team für die tolle Organisation!