Menschenrechte erscheinen uns oft als etwas Selbstverständliches. Wir verlassen uns auf unsere Grundrechte, dass wir sie haben, dass wir sie einklagen können, dass sie weiterhin bestehen.
Aber ist dem wirklich so? Und wo können wir sie überhaupt einklagen, sollten sie doch einmal verletzt werden?
All diesen Fragen und noch einigen mehr gingen die Wiener Stipendiat*innen am 12.1. gemeinsam mit Anwält*innen der Kanzlei freshfields Bruckhaus Deringer nach. Wir begannen rechtsgeschichtlich in der Stadt Babylon, lernten über die Magna Charta, die Schriften der Aufklärung, erfuhren mehr über die Bill of Rights, die Entstehung der UN-Menschenrechtscharta bis hin zur Charta der Grundrechte der EU. Eine Tour de Force durch die Geschichte, die uns zeigte, dass Grundrechte zwar alt sind, aber immer wieder neu ausverhandelt, ja erkämpft wurden und immer noch weiterverhandelt werden. Nach einer kurzen Pause dann der Schritt in die Gegenwart hin zur Frage, wie die rechtliche Situation heute in Österreich ist und wo Grundrechte in den verschiedenen Rechtskatalogen eigentlich zu finden sind. Dies bot auch Informationen über das Zusammenspiel (oder eben nicht) der verschiedenen Ebenen der Gesetzgebung – global, EU, national – und die Institutionen der Rechtsprechung in Österreich. Interaktiv wurde der Workshop durch zahlreiche Diskussionen, Beispiele und ein Quiz, bei dem sich die Jugendlichen nicht nur geschichtlich und theoretisch, sondern ganz praktisch mit dem Thema auseinandersetzen konnten. Ein Konzept, das bei den Stipendiat*innen großen Anklang fand:
Der Workshop über Menschenrechte war sehr toll, interessant und informativ. Die Arbeiter und Arbeiterinnen bei Freshfields Bruckhaus Deringer haben sich sehr bemüht, uns willkommen zu heißen. Sie haben uns einen sehr guten Überblick über Menschenrechte und wie sie eigentlich zustande gekommen sind gegeben. Das interessanteste war, dass sie mit uns echte Fälle bearbeitet haben. Aufgrund des Workshops habe ich jetzt mehr Ahnung über Menschenrechte und wenn jemand mich fragt, was es bedeutet, kann ich eine bessere und konkretere Antwort ihm bzw. ihr geben. Ich freue mich schon auf weitere Workshops und Teamarbeit. (Mahdi)
Ich fand den Workshop sehr gut. Sie haben erklärt was sie tun, wieso sie es tun und uns Beispiele aus dem Alltag gegeben, damit wir verstehen was genau passiert und wie das zu klären ist. Sie haben die Beispiele auch an uns (unser Alter) angepasst, damit wir uns sie besser vorstellen können. Der Workshop war sehr informativ. Es war auch sehr gut, dass wir zwischen durch uns das Gebäude angeschaut haben, da nach 3 Stunden interaktivem Mitdenken und arbeiten auch schon der Kopf abschaltet. Unsere Fragen wurden ausführlich erklärt und auch von mehreren beantwortet, somit hatten wir mehrere Meinungen und Sichtweisen, an die wir uns anschließen konnten. (Sinem)