„Sie haben keinen strengen Geruch, sie treten und sie beißen nicht und sind insgesamt sehr friedvolle Tiere,“ beginnt Lamero Horst seine Erklärung über die Neulandkamele. Heute ist eine Tour zum Gasthaus Silberberg geplant, spannend wird, ob das Wetter stabil bleibt und wie die Route bei den eigentlich wanderunlustigen Stipis ankommt.
Unterwegs erzählt Horst, dass es sein Plan war, mit seinem Sohn seinen Installationsbetrieb weiterzuführen und „bis ans Lebensende zu arbeiten“. Die Arbeit geriet dann anders als gedacht. Zusammen mit dem Sohn funktionierte es nicht und so trat Horst in die Pension ein. Er reiste damals 2 Monate in Südamerika. Vor Ort kam es zum ersten Kontakt mit den Lamas, die er schließlich in Europa suchte, fand und im Montafon heimisch machte. Das war vor 20 Jahren, heute bietet er 83jährig verschiedenen Gruppen das Lama Trekking an.
Neben dem Umgang mit den Tieren, liegen ihm auch die Menschen am Herzen. Gerne teilt er seine Lebensweisheiten und sucht interessiert Kontakt zu den START Stipendiat:innen: “Wann willst du maturieren?“ „Nächstes Jahr und Horsts „Ich denk dann an dich,“ nimmt ihm jeder ab.
Unterwegs bilden sich 3 Gruppen: die Lama-Begeisterten, die Unentschiedenen und die Alleine-Spazierer.
Definitiv zur ersten Gruppe gehört Osama. Er führt sein Tier an der Spitze der Karawane und bewegt sich mit ihm wie aus einem Guss durch die Landschaft. Osama hat dem Wallach schon einen Spitznamen verpasst, er heißt ab jetzt „Abdallah“.
Leen ist erst zögerlich schließlich lässt sie sich schließlich zum Lamakontakt überreden. Zu Hause haben sie keine Tiere, erzählt sie und traut sich den Jüngsten aus der Herde zu führen: „Er ist so süß,“ schwärmt sie.
Wie Eins sind Amal und ihr Paarhufer: „Unsere Namen haben dieselben Buchstaben,“ bemerkt sie euphorisch das Palindrom.
Beim Gasthaus Silberberg werden die Paarhufer angepflockt und rasten entspannt vor der Kirche. Die Umgebung ist wunderschön, das Essen lecker und die Mehrzahl der Stipendiat:innen willigt ein, noch eine Stunde länger zu verweilen.
Kurz bevor Starkregen einsetzt, kehren wir zu Horsts Hof zurück. Er verabschiedet jede einzelne Schüler:in mit einer Umarmung und wir treten den Weg in die Unterkunft an.
Wir beziehen die Zimmer im JUFA Bartholomäberg, der Besuch bei den Sommersonnenwendfeuern fällt leider ins Wasser, so dass wir den Abend mit Gesellschaftsspielen verbringen.
Am nächsten Tag geht es zur Stadtbesichtigung nach Schruns. Unerwartet wach und aktuell präsentiert sich das Alpenstädtchen in dem neu und modern gebaut wird. Wir besichtigen die Kirche und erfahren von der Stadtführerin Barbara wie sich in Schruns der Alpen Tourismus entwickelte. Heute sieht sich die Region umgekehrt schneefreien Wintern und damit neuen Herausforderungen entgegen.