Der heutige Online-Workshop im Rahmen des START-Stipendiums behandelte ein wichtiges Thema, das in Österreich oft vernachlässigt wird: den Österreichischen Kolonialismus. Unter der Leitung von Valentina D’Uva wurde die Geschichte des Kolonialismus interaktiv und spielerisch aufgearbeitet, wodurch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich intensiv mit diesem bedeutenden Kapitel der Weltgeschichte auseinanderzusetzen.
Der Workshop begann mit einer Einführung in den Kolonialismus des 16. Jahrhunderts, in dem europäische Großmächte wie Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal, die Niederlande und das Deutsche Reich Teile der “neuen Welt” eroberten und durch ihre eigenen Ideen, Systeme und Gesetze veränderten. Valentina D’Uva verdeutlichte den Teilnehmenden, dass diese Kolonialisierungspolitik für die indigenen Bevölkerungen in Afrika, Amerika und Asien oft grausam und gewaltvoll war.
Anschließend wurde speziell auf die Position der Habsburgermonarchie Österreich-Ungarn während dieser Zeit eingegangen. Im Gegensatz zu den oben genannten Ländern spielte Österreich keine aktive Rolle in der Eroberung der “neuen Welt”, sondern eher als „Underdog“. Die Österreicherinnen und Österreicher blieben größtenteils zu Hause, während andere europäische Mächte um die Vorherrschaft in den Kolonien kämpften. Valentina D’Uva erklärte den Teilnehmenden, dass dies auf verschiedene Faktoren zurückzuführen war, darunter politische und geografische Gegebenheiten sowie wirtschaftliche und militärische Kapazitäten. Trotzdem war die Habsburgermonarchie nicht ganz unschuldig, da es trotzdem Interesse für Gebietausdehnung gab.
Besonders interessant war die Diskussion darüber, was die Menschen in Österreich damals über die grausame Kolonialisierungspolitik der anderen Mächte dachten. Es wurde deutlich, dass es keine einheitliche Meinung gab und die Auffassungen stark variieren konnten. Während einige Österreicherinnen und Österreicher die Expansion und Ausbeutung ablehnten, gab es andere, die von den wirtschaftlichen Möglichkeiten und dem vermeintlichen Prestige profitieren wollten.
Der Workshop ermöglichte es den Stipendiatinnen und Stipendiaten, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen und ihre eigenen Gedanken und Fragen einzubringen. Die interaktive Gestaltung des Workshops förderte ein tieferes Verständnis für die Komplexität des Kolonialismus und seine Auswirkungen auf die betroffenen Regionen. – Mehmet (START-Wien)
Österreich und Mosambik: Zwei unterschiedliche Länder – Nicht ganz, denn zur Zeit des Kolonialismus‘ war dieses Land eine österreichische Kolonie. Um das und um vieles mehr ging es am Freitag, dem 16.06. in der Geschichte-Konferenz über den Kolonialismus.
Dabei sprachen wir nicht nur über die größten Kolonialmächte und ihren Errungenschaften, sondern auch über die Auswirkungen des Kolonialismus‘ auf die damalige Gesellschaft. Es war wirklich interessant, die Dinge, die einem in der Schule beigebracht wurden nochmal aufzufrischen und auch sogar Neues zu erfahren.
Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an Valentina, der Konferenzleiterin, die die Konferenz extrem spannend gestaltet hat! – Aryan (START-ÖO)