Alles begann in meinem zweiten Studienjahr der Rechtswissenschaften. Da erfuhr ich von einem Studienkollegen, dass er ein Praktikum bei der österreichischen Botschaft in Peking macht. Zwei Jahre später, beschloss ich mich selbst zu bewerben. Bereits nach einer Woche bekam ich auch schon die Zusage.
Nach Erledigung eines Haufen Papierkrams, buchte ich den Flug und beantragte das Visum. Da das Lesen in chinesisch mir auch noch nach drei Jahren Sinologie-Studium schwer fiel, entschloss ich mich über die Plattform Airbnb eine Wohnung für meinen Aufenthalt in Peking zu suchen. Die perfekte Wohnung wurde schließlich nach mühseligem Suchen gefunden – leider war der Preis weniger perfekt – denn nun bekam ich den ersten Vorgeschmack davon, wie teuer das Leben und Wohnen in Peking ist.
Es war mein erstes Praktikum und auch die erste Reise in mein Heimatland seit über acht Jahren, so war ich ziemlich aufgeregt und nervös. Ich landete einen Tag vor meinem ersten Arbeitstag in der Millionenhauptstadt Chinas und war erst einmal von den Dimensionen überwältigt.
Am nächsten Tag wurde ich auch gleich mit der nächsten Herausforderung konfrontiert – dem U-Bahnfahren in einer Mega-Metropole – und das um 8 Uhr morgens. Obwohl jede Minute ein neuer Zug einfuhr, waren sie alle gestopft voll und man hatte gerade noch Platz sich hineinzuquetschen – was meinen täglichen Weg zur Arbeit nicht gerade entspannt machte. Mein restlicher Arbeitstag verlief glücklicherweise viel ruhiger. Mein Chef – der Kulturattaché von Österreich – gab mir Einiges zu lesen, um mit der Arbeit des Kulturforums vertraut zu werden.
In den zwei Monaten meines Praktikums, fanden unter anderem Austauschprogramme statt, in welchem zum Beispiel ein österreichisches Jungorchester in China zu Besuch war, oder österreichische Künstler bei der Biennale in Peking teilnahmen. Der größte Bereich meiner Arbeit, war die Übersetzungstätigkeit. Ich durfte mehrere Präsentationen über Österreich, ins Chinesische vor diversen Schulklassen übersetzen.
Die Wochenenden nutzte ich, um Sightseeing zu machen und mit meinen Arbeitskollegen die Stadt zu erkunden. Nach Beendigung meines Praktikums, reiste ich weitere zwei Wochen durch den Süden Chinas und lernte die Kultur diverser Minderheiten kennen.
In meiner gesamten Zeit bei der Botschaft, fiel mir der respektvolle Umgang zweier Nationen und deren Offenheit besonders auf. Genau diese Werte trägt auch START, weshalb es mich sehr an die vier Jahre meines Stipendium-Programms erinnerte.
Alles in allem war das Praktikum eine großartige Entscheidung. Ich konnte nicht nur Berufserfahrungen sammeln, sondern auch meine Sprachkenntnisse erweitern und ein “fremdes” Land kennenlernen.
Ein Bericht von Alumna Haidi