#OhneAngstVerschiedenSein – Friedhöfe

Es könnte alles so einfach sein: da sind Arnon Hampe und Kolleginnen Alba und Ayad. Er, Historiker mit irakischen Wurzeln und jüdischer Herkunft. Biografisch wäre die fünfteilige Workshop Reihe im Museum in Hohenems also abgesichert.

Gleichzeitig löst die Ankündigung mehrerer Veranstaltungen im Museum gemischte Reaktionen aus. Einige Stipendiaten assoziieren dies mit eher langweiligen Seminaren, während andere befürchten, dass versucht werden könnte, ihren eigenen Glauben in Frage zu stellen.

Komplett überraschend beginnt die erste Veranstaltung mit unerwarteten Ereignissen. So nimmt sich das Team vom jüdischen Museum bewusst einen halben Tag Zeit, um die Gruppe kennenzulernen.

Die Besichtigung der Foto Ausstellung „A Place of Our Own. Vier junge Palästinenserinnen in Tel Aviv“ gibt einen ersten Vorgeschmack darauf, dass unser Geschichtsbewusstsein mehr Farben haben könnte als schwarz und weiß.

Wohin Hampes Projekt #OhneAngstVerschiedenSein insgesamt zielt, wird klarer als er erklärt, dass er in seinem Leben erkannt hat, dass er nicht weiter die Rolle des jüdischen Opfers spielen möchte, dessen Familie im Holocaust litt.

Hila: „Der Workshop im jüdischen Museum war sehr informativ und hat viel Spaß gemacht. Die Mitarbeiter waren nicht nur nett, sondern auch sehr kompetent und gut vorbereitet. Sie hatten ein beeindruckendes Wissen über die jüdische Kultur & Geschichte und konnten alle meine offenen Fragen beantworten. Auch über Palästina haben sie vieles gewusst. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, an diesem Workshop teilzunehmen. Es war eine wertvolle Möglichkeit, meine Kenntnisse über die jüdische Kultur zu vertiefen und ein tieferes Verständnis für ihre Geschichte, Traditionen und Bräuche zu entwickeln. Auch über das Leben in Palästina habe ich vieles Erfahren. Die Atmosphäre während des Workshops war inspirierend und motivierend, und ich fühlte mich von Anfang an willkommen und respektiert. Ich freue mich schon auf den nächsten Termin.“

 

Royar: „Die zwei Tage habe ich mir komplett anders vorgestellt. Ich dachte es wäre eher langweilig und dass man die ganze Zeit nur einfach reden würde, aber es war genau das Gegenteil. Schon am ersten Tag haben wir mit Kennenlernen Spielen begonnen. Nach einer kurzen Mittagspause sind wir dann rüber ins Museum und dürften uns die Ausstellung im ersten und zweiten Stock anschauen. Am zweiten Tag haben wir zu Beginn ein kleines Aufwärmspiel gespielt und haben danach ein Video über die Entstehung Israels angeschaut. Danach sind wir dann ins Museum, um die neuste Ausstellung zu besichtigen, von der wir am Vortag einen kurzen Einblick eingeworfen haben. Es war sehr interessant und man hat die Möglichkeit gehabt, das ganze Geschehen von anderen Perspektiven zu betrachten. Ich bin sehr begeistert gewesen, wie sie die zwei Tage gestaltet haben und freue mich schon auf die kommenden Termine.“

Dilara: „Der Workshop hat sehr viel Spaß gemacht. Die Mitarbeiter aus dem jüdischen Museum waren sehr nett. Sie waren sehr gut vorbereitet und konnten alle offenen Fragen beantworten. Ich habe während des Workshops eine Menge über die jüdische Kultur und Geschichte erfahren. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Gelegenheit hatte, an diesem Workshop teilzunehmen und freue mich schon auf die nächsten Termine.“

Raoushan: „Ich fand die zwei Tage super interessant, informativ und es hat richtig Spaß gemacht, vor allem die Kennenlernspiele. Dazu habe ich auch viel Neues gelernt. Die Leiterinnen und der Leiter sind sehr nett und offen und haben den Workshop abwechslungsreich und spannend gestaltet. Ich freue mich schon auf die nächsten Termine.“

 

Hivyar: „Die letzten 2 Tage haben mir sehr Spaß gemacht. Ich habe viel Neues über die Juden früher gelernt und mitgenommen. Außerdem haben mir die Kennenlernspiele sehr viel Freude bereitet. Die Durchführung im Museum war ebenfalls sehr interessant und informativ. Ich habe die 2 Tage genossen und freue mich auf die nächsten Termine. Danke für die Möglichkeit!“

 

Beim zweiten Termin trafen wir uns auf dem jüdischen Friedhof, den wir trotz Schabbat besichtigen konnten. Wir erfuhren, dass oft eine abgebrochene Säule auf dem Grab errichtet, wenn ein junger Mensch stirbt und es auch in der Bestattungskultur Moden gibt. Trotz des sehr endgültigen Themas war der Ort wunderschön und man konnte die Historie förmlich greifen.

Von dort aus wanderten wir weiter zu einem sehr jungen Ort dem islamischen Friedhof in Altach. Hier sahen wir deutlich wie viel Gedanken sich der Architekt bei der Umsetzung der Idee gemacht hatte. Gleichzeitig ließen sich ein paar Ungereimtheiten nicht verhehlen. So war nicht richtig klar, warum es auf einem Friedhof eine Kapelle geben sollte.

Ruqaya: „Ich bereue, dass ich nicht schon bei den ersten Terminen dabei war.“

Zahraa: „Ich glaube, ich habe heute sehr viel geredet. Aber ich bin sehr interessiert an Kultur, Geschichte und Religion.“

 

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