Heute ist ein besonderer Tag, an dem wir zusammengekommen sind, um unsere Leistungen und Erfolge bei START feiern.
Es kennen mich einige von euch, heute habe ich zum zweiten Mal die Gelegenheit eine Rede zu halten und ich muss sagen, die Zeit vergeht sehr schnell. Es ist schwer die drei Jahre Erinnerungen in fünf Minuten zu zusammenfassen, aber trotzdem will ich mit euch teilen, wie START-Stipendium für mich war und welche Vorteile ich dadurch gewonnen habe.
Zu meiner Person, mein Name ist Rana und ich war drei Jahre Stipendiatin. Ich musste im Jahr 2015 mit meiner Familie von Afghanistan, meine Heimat, nach Österreich flüchten. Gleich nach der ersten Woche habe ich eine NMS besucht und danach habe ich die 5-jährige HLW mit dem Sozialzweig absolviert.
Es gab viele Herausforderung und Schwierigkeiten auf diesem Weg. Aber gleichzeitig habe ich auch viel Erfahrung gesammelt und gelernt. Meine erste Herausforderung war die Sprache. Ich wollte die Sprache schnell lernen, um mit andere kommunizieren und in der Schule mitlernen zu können. Hat teilweise nicht völlig funktioniert, weil ich die einzige Schülerin mit Migrationshintergrund war und die Klassenkameraden sich von mir eher distanzieren wollten, aus welchem Grund auch immer, vielleicht weil sie eine andere Denkweise von mir hatten, vielleicht dachten sie ich wäre gefährlich und schleppe etwas in meinem Rucksack, wenn sie wissen, was ich meine. Ich habe mich nicht willkommen gefühlt, aber wie es auch war, ich habe Hauptschule fertig gemacht und in die HLW geschafft. Die ersten Jahre waren eine sehr unangenehme Zeit.
Während der zweiten Klassen hat eine Freundin, mir über das START-Stipendium erzählt. Ich habe von den ganzen Vorteilen gehört und mich direkt beworben. Ich wurde aufgenommen und das war der Anfang. Start hat mir das gebietet, was ich am meisten gebraucht habe. Ich könnte an vielen Workshops bezüglich auf Schule, Kunst und auch an Spaß Terminen teilnehmen, die ich wollte. Anderseits auch an Seminaren , die mir nicht nur schulisch geholfen haben, sondern auch Seminaren wie „Erkenne dein Potenzial“ oder „Zeit und selbst Management“ die mir stark an meiner persönlichen Entwicklung geholfen haben. Bei Start habe ich Menschen getroffen, die ähnliche Situationen wie meine hatten. Jeder hatte seine eigene Geschichte und Erfahrungen. Viele von denen hatten denselben Erfahrung wie Rassismus oder Unterschätzung.
In der HLW habe ich auch Rassismus erlebt und ich wurde sehr oft von meinen Lehrerinnen und Mitschülerinnen unterschätzt. Aber was ich dann gelernt habe, war, dass viele Menschen unterschiedliche Perspektive über mich haben, egal was die anderen über mich denken, am Ende des Tages zählt das, was ich von dir selbst halte. Nicht jeder hat Empathie und Mitgefühl und nicht jeder kann sich oder will sich wirklich vorstellen, wie schwer es ist, ungewollt alles von neu an anfangen, sich in einer neuen Gesellschaft anpassen und gleichzeitig auch gegen Traumata kämpfen. Aber Mitleid ist, das Wenigste, was man braucht. Man selbst, ist für sein Leben verantwortlich, außer natürlich bei politischen Entscheidungen die alle betrifft. Wichtig ist eine Vision für die Zukunft haben und sich Ziele einsetzten und die auch verfolgen wollen. Es soll kein Wettbewerb mit anderen sein, sondern ein Wettbewerb mit dir selbst und mein Motto ist, sei genug diszipliniert und mutig, alles andere passen sich an.
Viele Start Leute haben mich auf meinem Weg inspiriert. Ich habe viele Kontakte aufgebaut, die lebenslang bleiben werden und auch viel Freunde gefunden, die heute Abend teilweise anwesend sind, auch aus anderen Bundesländern.
Als Schluss will ich die Gelegenheit nutzen und jeden von Herzen danken, die daran beteiligt sind uns zu unterstützen, um unsere Träume zu verfolgen. Unsere Welt braucht mehr Menschen wie euch. Danke!