Der Young Campus bietet einem die Möglichkeit eine ganze Woche lang, fünf Tage, in unterschiedliche Bereiche hineinzuschnuppern. Dieses Jahr wurden folgende Workshops angeboten: Music Production, Coding for Girls*, Entrepreneurship für Anfänger und Anfängerinnen, Filmmaking, Radio for Boys* und Design Thinking. Die beiden erwähnten Workshops fanden leider aufgrund einer niedrigen Teilnehmerzahl nicht statt. Ich persönlich habe mich für das Design Thinking – Workshop angemeldet, aber ich bin dann zum Coding for Girls Workshop gewechselt.
Erster Tag. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich um Punkt 10:00 Uhr in einem Zoom-Meeting versammelt. Dort hat sich jede/r vorgestellt und der Wochenablauf wurde besprochen. Dann endete das Zoom-Meeting und jede/r ging in seine Gruppe auf Teams. Ich war mit drei anderen Mädchen in der Coding for Girls Gruppe. Die restlichen Stunden des Tages wurden dazu verwendet, um Ideen zu sammeln und einen Plan zu erstellen. Nachhaltigkeit war das Thema. So häuften sich unterschiedliche Konzepte: Das Reinigen der Ozeane, Bäume pflanzen oder Mülltrennung. Da wir nicht ganz wussten, wie viel wir bis zum Ende der Woche schaffen würden, entschieden wir uns für das Mülltrennungsspiel als das Anfangsspiel. Hätte man mehr Zeit gehabt, wäre mehr entstanden.
Zweiter Tag. Um 10:00 Uhr trafen sich die Kleingruppen wieder auf Teams und wechselten nach 10 Minuten in die Großversammlung auf Zoom. Dort wurde berichtet, was am Tag davor gemacht wurde und was auf dem Plan stand für die nächsten Stunden/Tage. Dann waren wir wieder auf Teams und das Programmieren begann. Mit Unity, das davor heruntergeladen wurde, hat unsere Projektleiterin Magdalena Boucher, kurz Momo, uns die Grundlagen des Programmierens nähergebracht. Am Spiel selbst wurde noch nicht gearbeitet. Weitere Pläne wurden erstellt, die dann am nächsten Tag umgesetzt wurden.
Dritter Tag. Das was am Anfang des 2.Tages war, wurde auch am 3.Tag wiederholt. Nun da wir ein gewisses Grundverständnis für das Programmieren hatten, begann die Arbeit. Während die anderen unter der Leitung unseres Coaches programmierten, erstellte ich die Hälfte der Grafiken für das Spiel. Für das Spiel waren ein Hintergrund, ein/e ProfessorIn, ein Müllmonster, Müll und Mülltonnen nötig. Zuerst kam die Professorin, die ich mit Buntstiften bemalt habe. Aber ich war nicht zufrieden mit dem Endergebnis. Deshalb habe ich sie in einem anderen Stil und mit einem anderen Zeichenmedium am nächsten Tag nochmal entworfen. Auch am Hintergrund, das eine Mülltrennungsanlage darstellen sollte, wurde an diesem Tag gearbeitet. Währenddessen wurde die Wurfmechanik des Müllmonsters programmiert. Im fertigen Spiel soll das Monster Müll werfen, während der Spieler sie auffängt und in die richtige Mülltonne wirft. Falls ein Müllstück daneben geht, verliert der Spieler ein Leben. Da die Grafiken noch nicht fertig waren, haben die Programmierer der Gruppe Ersatzgrafiken in der Form von Vierecken verwendet. Ein produktiver Tag ging zu Ende.
Vierter Tag. Nach der Großversammlung ging es wieder an die Arbeit. Es wurde programmiert und gezeichnet. Nach einigen Nervenzusammenbrüchen später konnte ich den Hintergrund, dann das Müllmonster und dann die Professorin fertigstellen. Bei den Müllstücken und den Mülltonnen hat unsere Leiterin ausgeholfen. Ein Dialogsystem wurde eingebaut, sodass die Professorin am Anfang des Spiels etwas zur Mülltrennung erklärt und das Spiel vorstellt. Die Grafiken wurden eingesetzt und die letzten Feinschliffe wurden getan. Und so verging ein weiterer produktiver Tag.
Fünfter Tag. Letzter Tag – Präsentation Tag. Um Punkt 13:00 sollen dann alle Projekte vorgestellt werden. Davor hat unsere Gruppe noch eine PowerPoint Präsentation vorbereitet und unsere Leiterin hat einen kurzen Trailer zum Spiel geschnitten. Jede Gruppe hat etwas zur Nachhaltigkeit produziert. Während wir ein Spiel zum Thema Mülltrennung programmiert haben, haben die anderen Filme und Lieder produziert und Firmen gegründet.
Fazit. Es war eine tolle Woche. Ich habe mit talentierten Leuten zusammenarbeiten und dabei einiges mitnehmen können. Während der Woche habe ich festgestellt, dass ich in Zukunft wieder in einem kreativen Team mitarbeiten möchte. Dafür werde ich an meinen Fertigkeiten arbeiten und sie verbessern.
Ich empfehle den Young Campus jeden/jeder, der/die etwas Neues entdecken will oder der/die einmal raus aus seiner Komfortzone gehen will. Für mich persönlich war es ein heftiger Stoß. Ich habe Objekte, zum Beispiel die Fabrik als Hintergrund, gezeichnet, mit denen ich mich davor künstlerisch nie befasst habe. Werde ich jemals wieder Fabriken zeichnen, wahrscheinlich nicht. War es eine gute Übung? Ja! Ich habe jetzt eine ungefähre Vorstellung, was und in welchen Stil ich in Zukunft zeichnen will. Davor war diese Vorstellung nicht da. Wenn man ein Ziel/Wunsch hat und man auf dem Weg zum Ziel/Wunsch auf ein Hindernis stoßt, kann es sich lohnen nach einem Umweg zu suchen.
Hier geht es zu den Endergebnissen der kreativen Workshops.
Ein Bericht von START- Wien Absolventin Ebru.