START-Stipendiatin Paola spendet ihre Freizeit anderen Menschen und das nicht nur, weil START von seinen Jugendlichen soziales Engagement erwartet, sondern, weil sie gerne anderen hilft und ihr Wissen anderen zur Verfügung stellen will.
Paola erzählt von ihre Tätigkeit als Lehrerin in der Bulgarischen Schule „Dunav“:
Hallo,
ich bin Paola und komme aus Bulgarien. Ich habe die ersten 15 Jahre dort verbracht und habe dadurch ausreichende Hintergrundskenntnisse für mein Engagement als Hilfslehrerin in der Bulgarische Schule „Dunav“ in Linz.
„Dunav“ bedeutet auf Deutsch „Donau“. Dieser bekannte Fluss ist ein Symbol für die Verbindung zwischen Bulgarien und Österreich. Wie Donau durch Österreich und Bulgarien fließt, so gibt es in der bulgarische Schule Kinder in verschiedenen und einzigartigen Situationen. Einige sind in Österreich geboren und können von ein bisschen bis perfektes Bulgarisch, andere kommen in Österreich erst jetzt und haben große Schwierigkeiten Freunde zu finden und sich hier zu integrieren. Durch gemeinsames Lernen und Feiern bulgarischer Traditionen findet jeder seinen neuen Platz in dem neuen Umfeld.
Nach diesen allgemeinen Informationen will ich euch über mein Engagement erzählen. Ich helfe in der ersten und zweiten Klasse, das bedeutet, dass meine Aufgabe ist, bei dem Aufbau der Grundlagen einer Sprache zu helfen.
Sehr schwierig ist es besonders für die Kinder in der ersten Klasse, weil sie nicht nur eine neue Sprache lernen, sondern auch ein neues Alphabet. In Bulgarien schreiben wir, ähnlich wie in Russland mit kyrillischen Buchstaben und die kleinen Schüler haben die Herausforderungen 30 neue Buchstaben zu lernen.
Zusätzlich verstehen nicht alle bulgarisch auf demselben Niveau und hier kommt meine Aufgabe. Ich arbeite mit den Kindern, die die Aufgaben schnell machen, damit sie Betreuung haben sobald sie mit ihren Aufgaben fertig sind und ihre Zeit in der Schule sinnvoll nutzen können, während die Lehrerin mit den anderen Schüler langsamer und manchmal individuell arbeitet.
Zweite Klasse lernt schon die Grundlagen der Grammatik und Rechtschreibregeln und da brauchen sie auch zusätzliche Hilfe, weil sie in Österreich für Bulgarisch mindestens zweimal weniger Zeit als in Bulgarien verwenden.
Obwohl Lernen in der Schule der Schwerpunkt ist, feiern wir auch unsere Traditionen, die sie teilweise von den österreichischen unterscheidet. Mit Basteln, Malen und Spielen fühlen sich die Kinder und ihre Eltern mit ihrer Heimat verbunden.
Besonders wichtig dabei sind die Theaterstücke, die einige Schüler mit Interesse in dieser Richtung, ausführen. Sie zeigen bulgarische Sitten und Bräuche oder spielen Szenen aus berühmten bulgarischen Werken und bringen sie so auch Österreichern näher.
Ich helfe auch dabei. Meine Rolle dort ist Betreuerin, vorher auch Schauspielerin. Es ist wirklich lustig, mit Kindern zu arbeiten und es gibt mir ein besonders Gefühl, nämlich etwas Sinnvolles zu tun. Ich helfe jeden Samstag von zehn bis zwei Uhr und diese vier Stunden pro Woche geben mir eine einzigartige Freude.
Und wie man sagt: ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Hier habe ich einige Fotos von der Schule in Linz und in Salzburg mitgebracht: