Das Kunsthaus Bregenz präsentiert eine Bestandsaufnahme des bisherigen Oeuvres der deutschen Performance-Künstlerin Anne Imhof.
Durch die Ausstellung führte die Stipendiaten Gruppe Vorarlberg die langjährig START verbundene Kunstvermittlerin Julia Krepl.
Im ersten Raum umgibt uns Dunkelheit. KUB-typisch wurden im Gebäude vier Etagen auf die Künstlerin adaptiert und teilweise massiv verändert. Imhof, die stets mit einer Gruppe von Helfern arbeitet, hat dabei das Tageslicht komplett verbannt. Es dominieren Rot, kaltes Weiß und Dunkelheit.
Julia Krepl lässt uns wissen, dass das Schaffen von Anne Imhof erst spät in ihrem Leben begann und sie sich in ihrer Ausbildung immer ein bisschen fehl am Platz fühlte. Eigentlich ist die Deutsche als Performance-Künstlerin bekannt, die ihre Inszenierungen auch mit WhatsApp-Nachrichten orchestriert.
In der Ausstellung im KUB jedoch erhalten wir einen sehr nahen, persönlichen Einblick in die Verletzbarkeit und Qualen der Person Anne Imhof. Als erstes Beispiel steht dafür eine Bronzebank, die aus einer Umkleidekabine stammen könnte und Scham sowie extreme Unbehaglichkeit ausstrahlt.
Um das Gefühl von Ausgeschlossenheit, innere und äußere Grenzen geht es, als wir uns hinter einer Barriere mit verspiegeltem Glas wiederfinden, die den Raum optisch teilt.
Julia Krepl macht auf KI-konzipierte Gemälde aufmerksam, die Imhofs Team jedoch druckähnlich in Handarbeit und Öl umsetzten. Durch rotes Licht komplett farbverändert, blicken wir auf drei Atompilze, bei denen Julia mit einer Taschenlampe links und rechts einen Regenbogen sichtbar macht.
Der Titel der Ausstellung „Wish You Were Gay“ ist von Imhof als Ermunterung zu Vielfalt, gegenseitigem Verständnis und abseitigen Lebensweisen gemeint.
Auch Stipendiatin Aya empfindet „Wish You Were Gay“ als eine Ausstellung, die tief berührt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.