Zarije Ademi als Fellow des Benjamin Franklin Transatlantic Fellowship

START-Oberösterreich Stipendiatin Zarije Ademi konnte heuer, nach erfolgreicher Absolvierung der Matura, ihren Sommer in den USA verbringen. Dort nahm sie als Fellow am Benjamin Franklin Transatlantic Fellowship, kurz: BFTF Austauschprogramm teil. Was sie in diesen vier Wochen erlebt hat schildet sie in diesem eindrucksvollen Bericht.

My American Adventure – Mein Sommer bei BFTF 2018

Ein Sommer, der mich geprägt hat wie kein anderer.

Am 30. Juni 2018 begann meine Reise in die USA. Die Tatsache, dass ich heuer die Ehre hatte Österreich als Fellow beim Benjamin Franklin Transatlantic Fellowship zu repräsentieren, erschien mir immer noch wie ein Traum. Ich fing erst am Frankfurter Flughafen mein Glück zu realisieren, als ich auf die ersten Europäischen Fellows traf. Die Angst und die Aufregung waren sofort vergessen bei dem herzlichen und offenen Empfang am Gate und ich konnte schon die ersten Bekanntschaften machen. Insgesamt nahmen 56 Schüler aus 46 aus Europa und 10 aus den USA teil.

Nach einer anstrengenden Reise mit vielen Verspätungen erreichte unsere Gruppe endlich das Ziel. Wake Forest University in Winton-Salem, NC. Die Zeit- und Wetterumstellung machte uns Europäern ein wenig zu schaffen, doch auch das konnte man schnell ignorieren bei dem Empfang mit Pizza und Musik. Mein Abenteuer konnte nicht besser beginnen.

Die erste Woche verbrachten wir am Campus und besuchten schon die ersten Workshops wie Debattieren, Nachhaltigkeit und Aktivismus, welche von Lehrkräften der Universität gehalten wurden. Schon bereits da fing ich an die ersten Funken des sogenannten „Ben Spirits“ zu spüren. Um uns untereinander besser kennenzulernen organisierten unsere Mentoren Aktivitäten wie eine Olympic Games Night, 4th July Picknick und Zombies vs Humans. Das Picknick und das Global Village zählen zu meinen schönsten Erinnerungen der ersten Woche. Beim Global Village hatte jeder Fellow etwas aus seinem Heimatland mitgenommen und es wurden bei verschiedenen Ständen einzelne Länder präsentiert. Es wurde gelacht, getanzt und vor allem die bereits entstandenen Freundschaften gestärkt.

Am 07.07. reisten wir mit dem Bus nach Philadelphia und verbrachten dort und in Washington DC eine ganze Woche. Am Programm standen verschiedene Museen, Sightseeing und natürlich auch jede Menge Freizeit um auch individuelle Eindrücke von diesen beiden Großstädten zu bekommen. Natürlich beschäftigten wir uns ausführlich mit der Geschichte des Namensgebers unseres Programmes, Benjamin Franklin.

Ehe ich mich versehen konnte, waren wir schon bei der dritten Woche angelangt. Typisch für BFTF ist, dass jeder Fellow einer Gastfamilie zugeteilt wird, bei der er eine Woche verbringt, während weiterhin die Kurse am Campus besucht werden. Meine Gastmutter lebte etwas außerhalb von Winston-Salem an einem See. Schon am ersten Wochenende erlebten meine zwei Gastschwestern Valeria (Ukraine) und Jordan (North Carolina) und ich unser erstes kleines Abenteuer bei einer Bootstour auf dem See. An dieser Stelle möchte ich meiner Gastmutter Carol großen Dank aussprechen. Sie war stets darum bemüht uns verschiedene Facetten der amerikanischen Kultur sowohl bei Ausflügen als auch beim gemeinsamen Kochen zu zeigen. Neben dem Aufenthalt bei den Gastfamilien, standen wieder Workshops am Programm. In dieser Woche wurde der Fokus jedoch auf „Social Work“ und „Volunteering“ gelegt. Ich selbst hatte die Gelegenheit bei einer Second Harvest Food Bank freiwillig mitzuhelfen. Hier wurden überschüssige Lebensmittel aus Lebensmittelgeschäften sortiert und verpackt. Diese Pakete wurden dann an diverse Einrichtungen für Bedürftige oder einkommensschwache Familien verteilt. An einem anderen Nachmittag durfte ich in der Campus-Küche mithelfen, um für ein Kinderheim das Frühstück und Mittagessen zuzubereiten.

Die vierte und letzte Woche, verging schneller als jeder gedacht hätte. Jeder Fellow musste am Ende von BFTF ein Projekt präsentieren, welches er auch in seinem Heimatland nachverfolgen sollte. Die Workshops in dieser Woche konzentrierten sich auf für die Projekte hilfreiche Themen wie Fundraising, Advertising und Richtiges Planen. Die Mentoren standen uns tatkräftig zur Seite und halfen uns bei Schwierigkeiten und Fragen. Auch wenn es die kürzeste Woche war, war sie jedoch am intensivsten. Nach schlaflosen Nächten und viel Kopfzerbrechen absolvierten wir auch die letzte Challenge mit Bravour. Die Präsentationen wurden ein voller Erfolg und es entstanden dabei auch bemerkenswerte Projektideen.

Auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, war der Abschied gekommen. Nach einem Monat, voller Abenteuer, Reisen, gemeinsamen Leistungen und Erfahrungen wollte ich mich von diesen besonderen Menschen nicht trennen. BFTF hat uns alle zu einer großen Gruppe zusammengeschweißt, in der man sowohl für seine Stärken als auch Schwächen geschätzt wird. Auch wenn einem 30 Tage als eine äußerst kurze Zeit erscheinen, so genügte das um Freundschaften fürs Leben zu schließen. Jeder dieser 56 Fellows bereicherte mich als Person und Persönlichkeit und machte diesen Sommer zu einer unvergesslichen Zeit. Wie man so schön sagt, man sieht sich zweimal im Leben. So hoffe ich, dass es kein „Leb wohl!“, sondern viel mehr ein „Bis bald“ war.

An dieser Stelle möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mir meine Teilnahme ermöglicht haben. Mein größter Dank gilt START-Stipendien Österreich und der US Embassy Vienna, ohne die meine Bewerbung gar nicht möglich gewesen wäre. Weiters möchte ich dem Department of State danken, die jährlich dieses außergewöhnliche Programm finanziell unterstützen und realisieren. Zu guter Letzt möchte ich mich auch den beiden Leitern, Alessandra und Ron Von Burg, und den Mentoren bedanken, welche uns rund um die Uhr betreut haben und stets um unser Wohlbefinden bemüht waren.

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